Geboren bin ich in Berlin, Kindheit in den 1970er Jahren im Museum „Otto-Nagel-Haus“ an der Spree, gestrandet vor 32 Jahren in Magdeburg.
Vor 128 Jahren, am 27. September, wurde mein Großvater geboren. Wenn ich so durch Magdeburg gehe, finde ich seine Spuren …. Von der Großen Diesdorfer, Straße Höhe Westfriedhof geht die Heinrich-Zille-Straße ab. Und am Kunstmuseum steht die Plastik von Käthe Kollwitz. Die Straße mit dem Namen der Künstlerin geht von der Halberstädter Chaussee ab. Und mein Großvater? Die Straße, die nach ihm benannt ist, ist im Kannenstieg zu finden. Zille und Kollwitz waren seine Wegbegleiter, Künstler mit denen er bis zum Lebensende freundschaftlich verbunden war.
Otto Nagel, geboren 1894 im Arbeiterbezirk Berlin-Wedding. Mit seinen sozialkritischen Werken der 1920er Jahre - Arbeiterkinder, Arbeitslose, ausgesogene Väter und Mütter – zeigt er als Künstler das Elend seiner Welt. Später, im II. Weltkrieg, war er der Chronist seiner Heimatstadt Berlin.
In Kürze stehen die Werke von Otto Nagel im Focus von zwei Ausstellungen.
Die Ausstellung „Otto Nagel. Menschensucher und Sozialist“ ist im Museum Eberswalde vom 21. Oktober 2022 bis 2. April 2023 zu sehen. Eine Werkschau mit etwa 20 Bildern vom Frühwerk bis zu den letzten Bildern des Künstlers. Leihgeber die Akademie der Künste. Gefördert vom Land Brandenburg.
Mit der Sammlung Otto Nagel setzt sich die Akademie der Künste kritisch auseinander.