Pressespiegel

Wo sind seine Werke ausgestellt? Welche Zeitung berichtet über den Künstler? Der Pressespiegel bis 2022 ist Ergebnis unserer Forschungsarbeit. Bis auf die Veranstaltungen zum 125. Geburtstag 2019 in Biesdorf und im Mitte-Museum sind alle anderen Reflexionen durch unser aktives Zutun entstanden. Insbesondere die Reportage Exakt - Die Story: Der Maler Otto Nagel oder wem gehört die Kunst  vom MDR wäre ohne unsere Forschungsergebnisse nie produziert worden. Die Ausstellung AdK „SPURENSICHERUNG. Die Geschichte(n) hinter den Werken“  bezieht sich ausdrücklich auf unsere Forschung. Zentral sind hier der Artikel "Otto Nagel. Der Künstler - und sein Vermächtnis" - siehe Artikel zum Forschungsprojekt erschienen - die o.g. Reportage sowie viele persönliche Gespräche zwischen AdK und der Enkelin. Für die Otto-Nagel-Ausstellung in Eberswalde  - siehe  Der Künstler Otto Nagel ist zurück - gab die Reportage ebenso den entscheidenden Impuls.

Enkelin Salka vor dem Bild 'Blumenstück von Otto Nagel, Ausstellung zur Festveranstaltung in Berlin-Biesdorf zum 125. Geburtstag Otto Nagels, Foto Bernd Schallenberg

Begegnungen mit Otto Nagel

Ein persönlicher Eindruck, Oktober 2019

Otto Nagel gehört schon sehr lange zu meinem Leben. In der DDR war er Teil des Kunstunterrichts. In meiner bescheidenen Briefmarkensammlung befinden sich zwei Exemplare der deutschen Post der DDR mit Motiven des Künstlers. Eines das Kinderbildnis Sybille. Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass ich einmal zu der Familie Otto Nagels gehören würde.
Eines Tages lernte ich Salka kennen. Die Enkeltochter. Sie „entführte“ mich nach Kuwalk, ein sehr einsam gelegenes Gehöft an der Grenze zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
So kam ich mit der Kunst Nagels und der gesamten Geschichte in Verbindung.



Nach kurzer Zeit zogen wir zusammen. Als wir heirateten wurde die Tochter Nagels meine Schwiegermutter. Ein Kunstwerk des jetzigen „Schwiegeropas“ kam in unseren Besitz.

Aber zunächst waren Familie und Beruf wichtiger als die Geschichten um die Familie Nagel. Salka hat immer mal wieder das Buch ‚Das darfst Du nicht‘ von Walentina Nagel heraus geholt. Und auch die von der Großmutter signierten Kinderbücher. Fast traumatisiert und oft bedrückt las sie darin.

Der staatliche Entzug des Nagel-Nachlasses hinterließ ernste Spuren.

Vor einigen Jahren nahm die Enkeltochter Kontakt mit dem Verein Schloss Biesdorf auf. Grund: Die Ausstellung 2012 in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste mit Werken des Großvaters. Doch es dauerte noch einige Zeit, bis sich etwas tat.
Um so erfreulicher die Einladung Anfang 2019 des Vereins an dessen Projekt zur Ehrung des Berliner Ehrenbürgers, der in Biesdorf gewohnt hatte, teilhaben zu können. Endlich scheint die Stunde gekommen, dass der Großvater wieder beachtet wird.

In großer Erwartung und Vorfreude haben wir gemeinsam, unseren Programmteil vorbereitet. Salka schrieb ihre erste große Rede. Ich begann einige Stücke heraus zu suchen, die solch einem Tag würdig genug erschienen.

Mit einer gewissen Nervosität fuhren wir am Tag der Veranstaltung nach Berlin. Erste Station: die Einweihung von Zusatzschildern zum Künstler Otto Nagel an der gleichnamigen Straße in Biesdorf.  
Mit gemischten Gefühlen stand dann Salka vor dem ehemaligen Wohnhaus der Großeltern.

Im Vorfeld hatten wir noch einige interessante Gespräche. Und es gab auch ein Wiedersehen mit alten guten Bekannten der Familie. Eine besonders schöne Begegnung mit Ralf Forster. Er und einige seiner Kommilitonen hatte sich in den 1990ern auf Kuwalk im Archiv „vergaben“ und begonnen, den dokumentarischen Nachlass zu erforschen.
Aus dieser Arbeit berichteten Ralf Forster und Jens Thiel dann auch. Schwerpunkt war der Kulturpolitiker Nagel während der Weimarer Republik, der Nazi-Herrschaft und der Zeit in der DDR bis zu seinem Tode.
Gleich zu Beginn, nach meinem musikalischen Auftakt, begrüßte Dr. Niemann die Enkeltochter Nagels. Als Ehrengast! Die Rede und auch unser Filmbeitrag zu Walentina Nagel waren wohl sehr berührend. Das gaben uns einige der Gäste als Feedback.

Jürgen Weber, seine Mutter arbeitete bei den Nagels als Hauswirtschafterin, konnte ebenso einige wunderbare Anekdoten beifügen: Die Mutter hatte am gleichen Tag Geburtstag wie Nagel. Spontan griff der Professor ins Bücherregal, holte ein gerade frisch erschienenes Buch von ihm über die Kollwitz heraus, signierte es und schenkte es der Mutter. Oder diese: Der Junge war zu Gast bei den Nagels, das Gespräch kam wohl auf seine musikalischen Fortschritte. Darauf hin setzte sich Walentina ans Klavier, improvisierte und sang russische Lieder.

Ehemalige Schüler des Otto Nagel Gymnasiums stellten ihr Projekt vor: Sich dem Namenspatron nähern sowie die Meisterschüler Harald Metzkes und Ronald Paris besuchen. Bemerkenswert auch das Kunstprojekt „Wandel im Wedding“.  

Am Schluss gab Herr Matthies vom „Initiativkreis Otto Nagel 125“ eine Einschätzung zur Wahrnehmung des Künstlers Nagel. Bedauerlicher Weise ist Nagel im Wedding nahezu unbekannt. Nur im Osten Deutschlands ist er noch ein wenig bekannt.
Das ist ein Zustand, den der Initiativkreis Otto Nagel beenden möchte. Die Festveranstaltung ist auf jeden Fall ein wirkungsvoller Auftakt.

Begegnung mit Otto Nagel war der Titel der Veranstaltung. Und man konnte sich begegnen. Am Rande kam es zu einem sehr kleinen Familientreffen. Die Enkeltochter Otto Nagels traf auf die Enkeltochter des ältesten Bruders von Nagel.

Des gleichen konnte man auch originalen Werken von Nagel begegnen. Eine kleine Ausstellung, Bilder einfach zusammen gestellt. Nur der Eindruck der Bilder zählt.

bernd schallenberg

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